Bränietele

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An jede Weägrand on op jedes Feld waaße Bräneetel. Dat Onkruut es bald net te bändige, wenn es bei dich en der Jaard erutkömmt. Wenn man dat uuttrecke well, hät man et bääß ene Heärsch an, denn die schuen jezackte Blättches on di Stengele habbe kleene Bränhaare, die janz fies pitsche könne.

Deä Nam „Onkruut“ hät d  Bräneetel eijentlich net verdennt. Et jehüert be de Heilkräuter on es doamet en nötzliche Plant. Die erschte junge Blättches ent Fröhjoar hant völl Vitamine on Spurenelemente, wie liser on Vitamin C. Die Bläer kann man wie Spinat jeret maake on eate. Die solle och jedrucht als Tie jesongk sein on als Meddel för Blutreinigung on Entwässerung jrad ein Fröejoar ärch jefrocht sein.

Deä Nietel, deä Stoff för Bettzeuch on Schörze, hat der Nam von die Bräneetel. Fröier wuerd die Bräneetel ähnlich wie Vlaas verwerkt on ut die Fasere Stoff jewefft, deä woar äver noch groaver als Linne on jucket on schüret op de Huut.

En et Märchen „Die sieben Raben“ hät dat Schwesterke noch Bräneetel von deä Kerkhoaf verwerkt, weil die en extra Zauberkraft hodde on die Rabe wier en Mensche toröck verwandele konnte.

(m)


Tuschezeichnung von Margarete Busch


Brennnessel

An jedem Wegesrand und auf jedem Feld wachsen Brennnessel. Das Unkraut ist bald nicht zu bändigen, wenn es bei dir im Garten herauskommt. Wenn man es herausziehen will, hat man besser Handschuhe an, denn die schön gezackten Blättchen und die Stängel haben kleine Brennhaare, die ganz gemein brennen können.

Eigentlich hat die Brennnessel den Namen „Unkraut“ nicht verdient. Sie gehört zu den Heilkräutern und ist damit eine nützliche Pflanze. Die ersten jungen Blättchen im Frühjahr haben viel Vitamine und Spurenelemente, wie Eisen oder Vitamin C. Die Blätter kann man sie Spinat zubereiten und essen. Sie sollen auch getrocknet als Tee gesund sein und als Mittel zur Blutreinigung und Entwässerung gerade im Frühjahr sehr gefragt sein.

Der Nessel, der Stoff für Bettzeug und Schürzen, hat den Namen von der Brennnessel. Früher wurde die Brennnessel ähnlich wie Flachs verarbeitet und aus den Fasern Stoff gewebt, dieser war aber noch gröber als Leinen und juckte und scheuerte auf der Haut.

Im Märchen „Die sieben Raben“ hat das Schwesterchen noch Brennnesseln vom Kirchhof verarbeitet, weil diese eine extra Zauberkraft hatten und die Raben wieder in Menschen zurück verwandeln konnte.

(m)